Dienstag, 2. Oktober 2007

"Deutsche ziehen sich einfach nicht oft wie Deutsche an"

"Deutsche ziehen sich einfach nicht oft wie Deutsche an", warnte ein "Überlebenshandbuch für Deutschland", welches in den USA wegen der Fussball-WM 2006 in Deutschland herausgegeben wurde - und spielte damit auf die - für Amerikaner - typisch deutschen Lederhosen an.

Weitere Tipps gab es hier und in anderen Büchern:
  • Lehnen Sie sich nie gegen ein fremdes Auto - Autos sind in Deutschland heilig.
  • Vermeiden Sie biologisch nicht abbaubares Verpackungsmaterial.
  • Setzen Sie sich nie mit Badehose in die Sauna.
  • Rufen Sie niemanden zwischen 20.00 und 20.15 Uhr an - dann läuft die Hauptnachrichtensendung im Fernsehen.

Thomas

Mittwoch, 26. September 2007

Nr. 13


Wer erinnert sich noch an das tolle Coverbild der Band Chicago von 1979?

Der Gestalter hat sich die beiden Türme von Marina City (auch Maiskolben genannt) in der Innenstadt von Chicago zum Vorbild genommen und sie entsprechend verändert.
Aber was das Interessante ist: Das Licht auf dem Cover brennt einzig und allein im 13. Stock, denn es handelt sich hierbei um das Album Nr. 13 con Chicago. (Damals trugen alle Alben der Band lediglich fortlaufende Nummern).
Der Gimmick dabei: Tatsächlich gibt es in vielen Hochhäusern in den USA gar kein 13. Stockwerk.
Kein Scherz. Nach dem 12. folgt meist direkt das 14. Stockwerk.
Warum?
Natürlich, weil die Zahl 13 Unglück bringt.

In Flugzeugen fehlt ebenfalls häufig die Reihe 13 und schon aufgefallen: Auch in der Formel-1 wird die Nummer 13 für keinen Rennwagen vergeben!
Thomas

Mittwoch, 19. September 2007

Strafanzeige gegen Gott

Auf die mitunter höchst interessanten und amüsanten Rechtsvorschriften in den Vereinigten Staaten habe ich ja schon hingewiesen (Post vom 14.05.). Auch in den USA selbst werden diese manchmal belächelt, wie ich jetzt durch eine aktuelle Meldung erfahren habe:


"Der US-Politiker Ernie Chambers hat im Bezirk Douglas, Nebraska, Strafanzeige gegen Gott gestellt. Den Gerichtsort wählte er dort, nachdem Gott ja allgegenwärtig sei. Er selbst sei nicht religiös.
Als Anklagepunkte werden unter anderem das Schüren von Angst und Verbreiten von "Tod, Zerstörung und Terror" auf der ganzen Welt genannt. Desweiteren gingen Umweltkatastrophen auf sein Konto.
Der Kläger stellte die Anzeige, um eine weitere merkwürdige Facette des amerikanischen Rechtsstaates aufzuzeigen. Da man gegen jeden Anklage erheben könne, wolle er zumindest Umweltkatastrophen per Einstweiliger Verfügung stoppen."
(Quelle: www.shortnews.de vom 18.09.2007)

Dienstag, 18. September 2007

Die deutsche und die amerikanische Art zu schreiben

Wir alle kennen die deutsche Literatur aus der Schule: Böll, Lenz, Fontane, und alle anderen. Sie haben eine wundersame Art, dem Leser möglichst genau das Bild zu vermitteln, das ihnen selbst vorschwebt. Keine Verzierung, keine Verschachtelung, kein Adjektiv ist ihnen zu viel. Ganz anders der Amerikaner: er hält sich nicht mit langwierigen und umständlichen Beschreibungen auf. Kerouac, Miller und co. lieben den Dialog, den kurzen, prägnanten Hinweis. Alles andere überlassen sie dem Leser.

Ein Beispiel:

Während Siegfried Lenz in etwa schreiben würde …
„Er griff nach dem mit einem alten, schweren Branntwein halbgefüllten Glas, um es mit einem nachdenklichen, fast angewidert wirkendem Blick sekundenlang zu betrachten. Weder die Reinheit des Glases noch die der rostig braunen Flüssigkeit fielen ihm auf. Er schien vielmehr einen Punkt inmitten von beidem gefunden zu haben, der seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Und während die Hand, die genau dies zitternd festhielt, allmählich seinen Lippen entgegenstrebte, ließ er diesen Punkt nicht aus den Augen. Erst als der Glasrand seinen Mund berührte, der Branntwein über seine Zunge floss und die Bewegung damit zum Ende kam, wachten seine Augen wieder auf - aber nur, um genauso leer die Decke anzustarren.

… hätte Charles Bukowski nur zwei Worte dafür:

„Er soff.“

Donnerstag, 13. September 2007

Buy one - get one free (Part 2)

Das mit dem Erwischen bei einer Straftat in Deutschland kann sich ein Amerikaner sogar noch weiterdenken: Der Straftäter kommt vor Gericht. Hier wird sein gesamter sozialer Background aufgerollt. Hatte er eine miserable Kindheit und kann er viel davon erzählen, kommt er am Ende gar mit einem Freispruch davon. Das heisst: je versauter sein Leben ist, desto mehr wird es ihm bei der Höhe seines Strafmaßes angerechnet. Je mehr Einbrüche man begibt, desto geringer wird das Strafmaß. Und das wiederum kommt dem Amerikaner bekannt vor: Buy one – get one free…

Thomas

Freitag, 31. August 2007

Back again

Hallo, liebe Leser,
wenn ich meinen letzten Eintrag im blog lese, dann muss ich ja leider feststellen, dass sich gar nichts verändert hat.
Aber wenigstens hatten wir in den USA tolles Wetter, tolle Begegnungen und die Tour ist auch (mit kleinen Abstrichen!) sehr gut verlaufen. (Demnächst gibt es mehr dazu auf einer speziellen Homepage...)

Die Reise hat mich natürlich wieder auf Gedanken gebracht, wie ein Deutscher die USA und wie ein Amerikaner Deutschland sieht. Und - natürlich ist das weiterhin nicht ernst gemeint! - da gibt es ja offensichtliche Unterschiede:

Wie sieht ein Deutscher die USA?
Es gibt keine Zigaretten-Automaten, dafür kann man sich fast an jeder Ecke eine Zeitung ziehen.
Es gibt keine Bäckereien, dafür jede Menge Münzwäschereien (Coin-Op-Laundry).
Man sieht nirgendwo Zeitschriften mit nackten Frauen auf dem Titelbild, aber riesige Werbetafeln von Bürgerwehren, die die Waffenfreiheit fordern (Illinois).

Und wie sieht ein Amerikaner Deutschland:
Es gibt jede Menge Verkehrsschilder, aber kaum einer hält sich daran.
Wenn Dich ein Polizist bei einer Straftat erwischt, führt er erstmal ein sozialpädagogisches Gespräch mit Dir.
Man sieht zwar nirgendwo eine Deutschland-Fahne und hört nie die Nationalhymne, aber jeder, der fremd aussieht, ist sofort ein Ausländer.

Thomas

Donnerstag, 5. Juli 2007

Kurze Pause

Das Wetter in Deutschland ist bescheiden.
Die NFL Europa wurde eingestellt. (Kein Galaxy-Spiel mehr nächstes Jahr!)
Wenigstens ist der Euro stark.

Gründe genug, für eine kurze Zeit Deutschland zu verlassen und sich mal wieder im "Land of the Free" und im "Home of the Brave" umzusehen.

Bis später!
Thomas

Dienstag, 26. Juni 2007

Die wahren Gründe, warum Deutsche die Amerikaner nicht mögen

Als USA-Reisender habe ich es ja besonders schwer: Fast jedes Mal, wenn ich von den faszinierenden Landschaften, dem Cruising-Feeling oder den Sehenswürdigkeiten erzählen will, höre ich den Satz: "Ich kann die Amis nicht ausstehen!"
Und wenn ich dann frage, wieso, werden meist vier Gründe vorgebracht, welche aber - ich nehme es gleich vorweg - nur vorgeschoben werden:
1. "Bush ist doof!" (= Kurzfassung). Das kann nicht stimmen, denn kein Urlauber interessiert sich jemals für die Regierungen und deren Tun in der Türkei, in Thailand oder in Südamerika.
2. "Amis sind oberflächlich!" - Waren die jemals im Rhein-Main-Gebiet?
3. "Keine Esskultur - Nur Fastfood" - Komisch, ich warte im McDo und im BK in Frankfurt jedesmal in einer Schlange, die 3mal so lang ist wie jede in den Staaten.
4. "Die Geschichte, die Indianer, die Schwarzen, Vietnam!" - Nicht schlecht, merkwürdig nur, dass man diese armen Indianer, die Schwarzen und die Vietnamesen ebenfalls nicht sonderlich mag.

Nein, das alles ist doch durchschaubar und offensichtlich nur vorgeschoben. Hier sind die 3 wahren Gründe, warum Deutsche Amerikaner nicht mögen:
1. Sie können kein Bier brauen
2. Sie können kein Bier einschenken
3. Sie können kein Bier vertragen

Für die Punkte 2 und 3 gabs kürzlich erst wieder eine Bestätigung: Nachdem Präsident Bush auf dem G8-Gipfel sein Bier aus einem völlig falschen Glas, in das er es auch noch völlig falsch eingegossen hat, getrunken hat, fiel er am nächsten Morgen wegen einer Magenverstimmung auch noch aus!
Typisch Amerikaner!

Hier das Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=_ViQMkqnToA

Thomas

Samstag, 23. Juni 2007

Who let the dogs out?

Frankfurt Galaxy hat die World Bowl verpasst...
Ich hatte schon einen schönen Text parat, aber das wird jetzt nichts.
Dann bis zum nächsten Jahr!

Thomas

Dienstag, 19. Juni 2007

Football ist nicht Fussball

Es war eine Bombenstimmung letzten Samstag: Frankfurt Galaxy haben mit einem phantastischen 31:14 gegen die Centurions Köln den Einzug ins Endspiel geschafft!
Und schon am kommenden Samstag steigt das Finale der NFL Europa: Der Kampf um die World Bowl!
Wo? In der Frankfurter Commerzbank Arena.

NFL ist die Abkürzung für National Football League.
Und Football heisst ja übersetzt: Fussball.
Aber: Football ist nicht Fussball!
Wenn ein Deutscher zum ersten Mal Football sieht, stellen sich ihm meistens 4 Fragen:
1. Wieso nennen die das Ding eigentlich „Ball“?.
2. Was hat das mit dem Fuss zu tun?.
3. Ist das überhaupt ein Spiel oder doch eine Schlägerei?
Und schließlich:
4. Worum geht es da eigentlich?

Nun, deshalb zunächst eine (sehr) kleine Einführung:
Auch beim Football stehen sich 2 Mannschaften mit je 11 Mann gegenüber. Die eine ist im Angriff (Offense), die andere ist der Verteidigung (Defense).
Die Offense hat 4 Versuche, um insgesamt mindestens 10 yards (1 yard ist ca. 90 cm) zu überwinden. Schafft sie das, stehen ihr 4 neue Versuche zur Verfügung. Ein Versuch wird "Down" genannt. Die Zählerei beginnt also mit "First and 10" (1. Versuch und noch 10 yards).
Schafft sie so bis in die Endzone - dann wird das "Touchdown" genannt. Sie kriegt 6 Punkte! Man darf jetzt auf das Tor schiessen (deshalb: Football!), schafft man das, gibts einen Extrapunkt.

Schafft man es nicht, innerhalb von 3 (!) Versuchen die 10 yards zu überwinden, entscheidet sich die Mannschaft meist dafür, den 4. Versuch dazu zu benutzen, den Ball einfach so weit wie möglich, in die gegnerische Hälfte zu schießen. Denn nun ist die andere Mannschaft am Zug und die soll ja möglichst weit hinten starten. Wenn man nahe genug am Tor ist, kann man auch ein sogenanntes "Fieldgoal" versuchen, also einen Torschuss. Für den gibt es in kurzer Entfernung 3 und in weiter Entfernung 4 Punkte...

Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten mehr. Wer mehr wissen will:
http://www.footballregeln.de/
Und wer jetzt Lust hat, sich das Ganze mal anzusehen: Entweder am nächsten Samstag in die Commerzbank-Arena oder ins Internet:
http://www.nfl.com/fieldpass
Da kann man sich das Ganze kostenlos anschauen!

Und immer dran denken: Fussball and Football ain't the same fuckin' ballpark, it ain't the same league, it ain't even the same fuckin' sport...

Thomas

Freitag, 15. Juni 2007

Die Raumfahrer-Gilde

Gestern war ich in der "Zeil-Galerie" in Frankfurt am Main und mir fiel auf, dass es dort sehr "amerikanisch" riecht.
Ja, die USA hat einen eigenen Geruch. Es ist eine Mischung aus Chlor und Zimt.
Chlor wegen der Reinigungsmittel, die dort verwendet werden und Zimt, weil einfach jede Süßigkeit mit Zimt versetzt ist. Bäckereien - die es im europäischen Sinne eigentlich gar nicht gibt - riecht man schon von Weitem.

Ich werde dabei immer an das Buch "Der Wüstenplanet" erinnert. Auf Dune, dem Wüstenplaneten, roch es ja verdammt nach dem "Gewürz" (auch Melange oder Spice genannt!). Und dieses Gewürz wiederum roch wie Zimt. Es ist wohl keine Frage, wie Frank Herbert, der amerikanische Autor, auf diesen Zusammenhang gekommen ist!

Dann gab es ja da noch die Raumfahrer-Gilde. Ihnen gehörten Wesen an, die dem Gewürz so verfallen waren, dass sie nur noch in ihm selbst existieren konnten. Und nur sie waren in der Lage, die Raumschiffe zu steuern.

Vielleicht liegt darin der Grund, warum die europäische Raumfahrt nicht so gut klappt...

Thomas

Dienstag, 12. Juni 2007

Ohne Quarters läuft überhaupt nichts...

In den USA gibt es zwar 1-Cent- (Pennies) und 5-Cent-Münzen (Nickels), 10-Cent-Münzen (Dimes), 25-Cent-Münzen (Quarters) und offiziell sogar 50-Cent- und 1-Dollar-Münzen, aber das ist alles nur Täuschung. die großen Münzen (50 Cent und 1 Dollar) sind so gut wie gar nicht im Umlauf und die kleinen (1 Cent - 10 Cent) taugen eigentlich nur, um sie in die Pappbecher zu werfen, die einem in den Großstädten ständig unter die Nase gehalten werden ("Change?").

Was man braucht, sind die Quarters! Alles läuft nur mit ihnen: Münzwaschmaschinen, Telefone, Cola- und Fahrkarten-Automaten. Man braucht diese Münzen ständig.

Es wundert einen, warum es diese so äußerst wichtigen Münzen in Europa nicht gibt.
Aber die Antwort ist klar: Wegen des metrischen Systems!

Thomas

Freitag, 8. Juni 2007

Ohne Worte

Das verrückteste Autobahn-Schild der USA.
Zu finden an der Interstate 5 südlich von San Diego - kurz vor der mexikanischen Grenze!

Thomas

Mittwoch, 30. Mai 2007

Invasion vom Mars

Kennst Du auch diese alten amerikanischen Science Fiction Filme, in denen Außerirdische die Erde erobern wollen und dazu Besitz von den Körpern stinknormaler Menschen ergreifen? Diese Menschen werden dann gefühllos, starren oft bewegungslos in die Luft und wenn sie überhaupt sprechen, dann sind sie sehr kurz angebunden.
„Invasion vom Mars“ – klickts da?
„Gefahr aus dem Weltall“ – nun, die Titel zeugten ja nicht gerade von Einfallsreichtum.
„Die Dämonischen“ – na bitte!

In den Siebziger Jahren – die etwas Älteren unter Euch werden sich sicher noch daran erinnern – liefen diese Streifen im Fernsehen rauf und runter. „Der phantastische Film“ (oho!) und „Science Fiction Filme in der ARD“ – so hießen damals diese Reihen. Ich habe sie alle gesehen.

Und immer habe ich mich gefragt, wie diese amerikanischen Filmemacher auf diese Idee von den unnahbaren, wortkargen und in die Luft starrenden Menschen gekommen sind.
Heute weiß ich es: Sie müssen mal in Frankfurt am Main mit der U-Bahn gefahren sein.


Thomas

Dienstag, 22. Mai 2007

Explicit content

Halt! Da war ich ein wenig zu schnell. Die letzten Sätze des letzten Artikels durfte ich eigentlich nicht schreiben. In den USA ist man sehr „puritanisch“. Das heisst: Zweideutige Formulierungen werden nicht gern gesehen – oder gehört. Es ist wirklich so. In Fernsehsendungen werden solche Wörter mit einem Piepston versehen. Zeitschriften wie „Playboy“ sieht man nirgendwo öffentlich ausliegen. (Nicht wie bei uns, wo eine nackte Frau schon auf dem Titel eineer Zeitschrift für Heim und Garten und diese wiederum an jedem Kiosk an der Straßenecke zu sehen ist!)
So etwas muss man in den USA in bestimmten Läden kaufen. Dort, wo es auch Alkohol und Zigaretten zu kaufen gibt. „Liquors“ heissen diese Shops zum Beispiel. Als Deutscher dreht man sich erst einmal um, bevor man einen solchen Laden betritt. Drinnen ist es dunkel und bisweilen ein wenig dreckig.
Kauft man eine Flasche Alkohol, und wenn es auch nur Bier ist, bekommt man den in einer braunen Tüte. Keiner soll die Flasche sehen – aber jeder weiß, was in der braunen Papiertüte ist. Und natürlich ist es verboten, Alkohol auf offener Straße zu trinken.

Moment, ich höre Euch schon wie Ihr sagt: „Und was ist mit Pulp Fiction, wo jedes zweite Wort mit ‚F’ beginnt? Und was ist mit den Texten von Eminem?“
Ja ja, ich weiß, ich weiß. Aber „Pulp Fiction“ ist Subkultur, benutzt die Sprache der Straße – sogar übertrieben – und jede CD von Eminem – und vielen anderen Interpreten – sind deutlich mit Aufklebern versehen: Parental Advisory, Explicit content!
Diese Aufkleber werden massenweise in den USA gedruckt. Keine CD mit eindeutigen oder zweideutigen Formulieren darf ohne diesen Aufkleber verkauft werden.
Hier deshalb nachträglich noch mein Hinweis:


Thomas

Sonntag, 20. Mai 2007

Buy one - get one free

Wer in den USA irgendetwas für den normalen Preis kauft, ist selber schuld. Die USA sind das Land der "special offers", der besonderen Angebote.
Wer unterwegs ist und ein Motel sucht, der sollte ein Coupon-Heft zur Hand haben. Das ist gefüllt mit Motel-Angeboten, geordnet nach der jeweiligen Region. Das hilft nicht nur bei der Suche. Die Preise reduzieren sich auch, wenn man mit dem entsprechenden ausgeschnittenen Schnipsel bei der Rezeption vorspricht. (Wer es nicht hat, behauptet einfach, dass er AAA-Mitglied ist (AAA ist der ADAC der USA), dann gehts auch meist mit dem Preis runter...)
Und wer sich dann gleich in der Rezeption umsieht, wird einen prall mit Prospekten gefüllten Ständer entdecken: Werbung für naheliegende Attraktionen wie Zoos, Freizeitparks, Museen, usw. Die meisten beinhalten einen Gutschein, der den Eintrittspreis reduziert.

Seit es "Subway" auch in Deutschland gibt, weiß man hier auch, was "Free Refill" bedeutet: man kauft nur den Becher und kann so oft nachfüllen wie man möchte.
Woran erkennt man eine deutsche Familie in einem "Burger King" in den USA? Ja, genau, sie kaufen sich nur einen Becher - am besten den kleinsten! - und füllen ihn für die gesamte Familie immer wieder auf! Oder noch besser: Sie holen sich beim ersten "Burger King" den Becher und schleppen ihn überall mit sich herum, um ihn in jedem Laden der Kette immer wieder aufzufüllen!
Und woran erkennt man den echten Amerikaner? Er kauft sich den größten Becher, füllt diesen erst mal bis oben hin mit Eis und lässt dann die Cola drauflaufen.
Wobei die deutsche Familie ihm entsetzt zusieht: Was für eine Verschwendung!

In den Supermärkten gehts dann richtig los: Ein Angebot nach dem anderen. Und wer die jeweilige Kundenkarte hat, zahlt nochmal ein paar Prozente weniger.
Am schönsten sind zweifelslos die Angebote, bei denen man einen zweiten Artikel dazu bekommt, wenn man einen kauft: Buy one - get another one free. Oder bisweilen auch: Buy one - get two free.
Aber eine Warnung für all diejenigen, die sich mal so richtig im amerikanischen Nachtleben austoben wollen: Dieses "special offer" gilt nicht für jedes Gewerbe!

Thomas

Montag, 14. Mai 2007

Vorbildlich: Kalifornien verhindert Atomkrieg

Die USA sind ja bekanntlich das Land mit den kuriosesten Gesetzen. Ich habe mir mal die folgende Internet-Seite genauer angeschaut:
http://www.philognosie.net/index.php/fun/funview/97/

Da lese ich z.B., dass das Fischen in Chicago verboten ist, wenn man auf dem Hals einer Giraffe sitzt.
Andere Gesetze wiederum sind gar nicht mal so übel und sollten auch in Deutschland eingeführt werden: In North Carolina wird falsches Singen in der Öffentlichkeit mit 15 Dollar Strafe belegt!

Durchaus sinnvoll ist auch ein Gesetz in Chico/California. Dort wird das Zünden einer atomaren Waffe mit einer Geldstrafe in Höhe von 500 Dollar geahnet.
Das hätten mal die Russen in Zeiten des Kalten Krieges wissen müssen. Die waren damals von der Fülle der Atomwaffen der westlichen Welt so abgeschreckt, dass sie sich nie getraut haben, eine Atombombe einzusetzen. Dabei wäre es so einfach gewesen: Einfach die A-Bombe in Chico zünden - 500 Dollar zahlen - und gut is...

Thomas

Donnerstag, 10. Mai 2007

right lane must exit

Wo wir gerade beim Straßenverkehr sind.Unglaublich viele Autofahrer wenden hier in Deutschland amerikanische Verkehrsregeln an. Nein, natürlich nicht die Geschwindigkeitsbegrenzungen – dafür aber andere.
Zum Beispiel ist es in den USA erlaubt, rechts zu überholen. Allerdings wird diese Regel in Deutschland – wo sie gar nicht gilt – weitaus häufiger angewandt.

Besonders amüsiert bin ich freilich über die „Mittelspur-Fahrer“. Auf einer dreispurigen Autobahn in Deutschland bleibt die rechte Fahrspur meist frei. (Warum baut man in Deutschland eigentlich dreispurige Autobahnen? Umweltschützer: Hier habt ihr doch ein Argument!) Der deutsche Autofahrer fährt in der Mitte oder links – das wäre schön für die Politik – aber im Straßenverkehr ist es eigentlich unsinnig.
Was ist also der Grund?

In den USA ist es auf den Autobahnen (den „Interstates“) häufig so, dass die rechte Fahrspur urplötzlich zu einer Abbiegespur für die Ausfahrt wird. Richtig: es entsteht keine neue Abbiegespur! Benutzt man also treu und redlich die rechte Fahrbahn, ist man gezwungen, immer wieder nach links zu wechseln – was besonders um Großstädte herum ziemlich oft der Fall ist. Auf der rechten Spur zu bleiben kann unangenehm werden, denn Hinweisschilder sagen deutlich: Right lane must exit.
Dort, wo es viele Ausfahrten gibt, ist es also am besten, immer die mittlere Spur zu benutzen.
Na, und was in den USA recht ist, kann in Deutschland wohl nur „billig“ sein, oder?

Thomas

Dienstag, 8. Mai 2007

die kleinen Unterschiede

Vince: Aber weißt du, was das Abgefahrenste an Europa ist?
Jules: Was?
Vince: Das sind die kleinen Unterschiede. Ich meine, die haben den gleichen Scheiß, der hier läuft, aber da ... läuft’s ’ne Spur anders...
Jules: Zum Beispiel.

Vince: You know what the funniest thing about
Europe is?
Jules: What?
Vince: It’s the little differences. I mean, they
got the same shit over there they got here. Just there it is a little different.
Jules: Example.

(Zitat aus "Pulp Fiction" - aber das habt Ihr sicher schon gemerkt...)

Und es sind diese kleinen Unterschiede, um die es in diesem Blog geht. Als "Half-German/Halb-Amerikaner", als USA-Reisender und –Interessierter fallen mir immer wieder Eigentümlichkeiten der Bewohner beider Länder auf, wobei – jetzt zum ersten und hoffentlich auch zum letzten Male ein ernstes Wort – alle letztendlich nur Vorurteile sind...
Aber so „bierernst“ ist hier nichts gemeint.
Vieles in den USA ist besser als in Deutschland. Vieles in Deutschland ist besser als in den USA. Aber es wäre fatal, dem Irrtum zu verfallen, nun das Bessere des jeweiligen Landes zu nehmen und in dem anderen einzuführen. Das könnte sogar tödlich sein.

Ich denke dabei immer an die 4-Stop-Kreuzungen im Land jenseits des großen Ozeans. Das System funktioniert drüben sehr gut und ist in manchen Gebieten sehr häufig anzutreffen: An einer Kreuzung zweier Straßen stehen vier Stop-Schilder. Die Regel ist einfach: Der, der zuerst ankommt, darf auch als Erster weiterfahren.

Stell Dir das mal in Deutschland vor: Die Mordrate würde die der Vereinigten Staaten um ein Vielfaches übersteigen!

Thomas